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"Unser Dorf soll schöner werden" - Landestheater Schwaben zeigt bitterböse Realsatire

veröffentlicht am 22.10.2013

Solo für Peter Höschler: Er sielt den..... Solo für Peter Höschler: Er spielt Hubert Fängewisch im Monolog von Klaus Chatten. Foto: Landestheater Schwaben/ Forster

Memmingen (dl/as). Freunde von Ironie und Sarkasmus werden auf ihre Kosten kommen, wenn  "Unser Dorf soll schöner werden" am Sonntag, 27. Oktober,  20 Uhr, im Studio Premiere feiert. Der Monolog von Klaus Chatten enttarnt die vielbeschworene heile Welt ländlicher Idylle. Für sein 1993 entstandenes erstes Drama wurde Chatten von „Theater heute“ zum Nachwuchsdramatiker des Jahres nominiert. In Memmingen übernimmt der Autor selbst die Regie.

"Unser Dorf soll schöner werden" - Wer kennt sie nicht, diese schmissig hingeworfene Parole, die dem Pathos der ungebrochenen ländlichen Idylle huldigt? Diesen Imperativ kleinbürgerlicher, die Kulissen treuherziger TV-Volksliedersendungen bewohnenden Heile-Welt-Jünger?

Während die Fernsehstudios aber nach der Sendung schließen und menschenentleert ihrer nächsten Bestimmung harren, wollen die Kulissen der wirklichen Welt dauerhaft bewohnt werden. Wer aber lebt dort im hübsch dekorierten heimeligen Muff süßer Abgeschiedenheit und Selbstvergessenheit? Würde man da nicht zu gerne einmal einen Blick durchs Schlüsselloch riskieren, um so ins innerste Wesen eines Exemplars jener Spezies vorzudringen, die uns so eigentümlich fremd und zugleich vertraut erscheint?

Hubert Fängewisch (Peter Höschler), mit dem wir es in diesem Einpersonenstück zu tun haben, ist ein typischer Ruhrpott-Bewohner und schon aus diesem Grund ausgestattet mit einem Faible für die Reize gepflegter Natur. Weshalb wir ihn auch gleich zu Beginn bei einer Fußwaschung beobachten. Er „hat die Füße in einer blauen Plastikwanne. Er trägt farblose Kleidung und blickt lange in das Gefäß und schweigt.“ Doch keine Angst, der Mann wird dann doch noch reden. Und wie!

Größere Mengen Bier lösen ihm die Zunge und machen ihn unvorsichtig. Die Maske des Biedermanns gerät ins Rutschen und offenbart das unschöne Antlitz des nie geheilten Rassisten und Hetzers. Dem es offensichtlich wohl bekommt, endlich einmal ganz gelöst daherzuquatschen, ohne Rücksicht auf Verluste...

Weitere Termine: 25. und 27. Oktober, 1., 8., 10., 12., 15. und 21., 22., 24. und 28. November sowie 5., 10.  und 18. Dezember.

Kartenreservierung unter Tel.: 08331/9459-16.