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Spontan, einfallsreich und urkomisch: "Zweifellos zu Dritt" in der Kulturwerkstatt am Schweizerberg

veröffentlicht am 06.10.2013

Mit rotierenden Rollen stellen die drei Improvisationstalente eine Bergwanderung Mit rotierenden Rollen stellen die drei Improvisationstalente eine Bergwanderung mit Hindernissen dar. Fotos: A. Marx Mit rotierenden Rollen stellen die drei Improvisationstalente eine Bergwanderung mit Hindernissen dar. Fotos: A. Marx

Das Improvisationstheater-Duo „Zweifellos“ alias Elisabeth Dorn und Heiko Edelmann war in der Kulturwerkstatt "zu Dritt":  Wibke-Juliana Richter von den „Showbuddies“ aus Ulm ergänzt die muntere Show nicht nur, sondern setzt vielen Szenen das Sahnehäubchen auf. Doch das alles wäre nur halb so gut ohne den vierten Mann am Klavier: Paddy Elsholz greift jede Stimmung und Wendung sofort auf und machte daraus den passenden Sound  - ein Medley bekannter Melodien aus Film, TV und Musical.

Drei sind eine zu viel: Elisabeth Dorn und Wibke-Juliana Richter fahren ihre Krallen aus. Drei sind eine zu viel: Elisabeth Dorn und Wibke-Juliana Richter fahren ihre Krallen aus.

Ganz schön mutig: Da stellen sich Menschen „wie Du und ich“ auf die nackte Bühne – ohne jede Vorbereitung, ohne Kostüme und Requisiten, ohne Text und Souffleur, und verlassen sich einzig und allein auf ihre spontane Eingebung. Es entstehen „Szenen die es noch nie gegeben hat und nie wieder geben wird“, wie Heiko Edelmann es treffend formuliert.

Natürlich muss das Publikum als Stichwortgeber vorher kurz aufgewärmt werden mit ein paar Gesangs- und Bewegungsübungen, damit das mit dem spontanen Zurufen auch klappt. Und schon steigen die drei in die gewünschte Szene ein oder besser: springen hinein. Gespannt folgen die Zuschauer den Dreien an die Bar, in die Kirche, zum Blind Date und zur Paartherapie und besuchen mit Erbschleicher Oskar die Oma im Heim. Und - „wehe, wenn ich aus das Ende sehe“: Oskar und seine Sabine gehen über Omas Leiche für ihr Haus am Bodensee. Die arme Alte rollt samt Stuhl über die A9.

Fällt Ihnen spontan ein Song zu den Stichworten: „Ikea“ und „Hass“ ein? Heiko Edelmann 'zweifellos' schon: Sein Punk-Rock „Billy, das Regal“ ist der „Burner“ vor der Pause.

Heiko Edelmann und beschreiben ihr "schönstes Ferienerlebnis". Heiko Edelmann und Elisabeth Dorn beschreiben ihr "schönstes Ferienerlebnis".

Richtig ab geht es dann in der zweiten Hälfte. Alles beginnt damit, dass das vom Publikum gewünschte „Aschenputtel“ kein märchengerechtes Ende findet. „Und wenn sie nicht gestorben sind..." - ja, was dann?? Der arme „Prinzi“ ist unter den Pantoffel seiner „Puttel“ gerutscht und putzt tagein tagaus ihre Schuhe. Ach, hätte er doch nur die Schwester genommen, warum hatte die bloß so große Füße?

Im Lachtränenbereich ist man dann mit der Paarung „Bergsteiger – Schüler“ angekommen. Denn in diesem speziellen Fall ist der Schüler ein dauergrinsender Chinese, der Bergführer ein bayerisches Urviach - und dann kommt auch noch ein Bergtroll ins groteske Spiel, der die (Lach-)Lawine los tritt. Und das Ganze mit ständig rotierenden Rollen.

Ultimativ komisch dann die letzte Szene:  Wibke Richter übersetzt das Interview eines rührseligen TV-Moderators (Heiko Edelmann) mit einer ambitionierten Meeresbiologin (Elisabeth Dorn) zum Thema "Quallen" für hörbehinderte Zuschauer in die Gebärdensprache. Ihr unbändiges komödiantisches Talent hatte sie bereits vorher, vor allem als Bergtroll, gezeigt, doch was die hier abliefert, ist einfach zum Brüllen komisch.

Wer Überraschungen liebt und neugierig ist auf alles Unerwartete, sollte sich die Vorweihnachtsvorstellung am 30.11. um 20 Uhr in der Kulturwerkstatt nicht entgehen lassen!

Kartenvorverkauf: Stadtinformation Memmingen, Telefon 08331-850172.