Memmingen (dl). Um auf ein großes Problem bei den Zufahrtswegen in Kindertagesstätten hinzuweisen, initiierte das Amt Für Brand- und Katastrophenschutz eine Feuerwehrübung im Kindergarten im Wartburgweg. "Zu den Stoßzeiten ist in sämtlichen Kindertageseinrichtungen sehr viel los", betonte Andreas Land, Leiter des Amtes. Die Eltern achten dabei beim Parken nicht immer auf die Feuerwehranfahrtszonen.
Das kann im Brandfall dazu führen, dass die Einsatzfahrzeuge wertvolle Minuten verlieren und nicht rechtzeitig am Einsatzort eintreffen. Auch wenn man sein Auto nur kurz parkt, kann das wertvolle Zeit im Einsatzfall bedeuten, so Land bei der Abschlussbesprechung nach dem Einsatz. „Viele denken, sie bleiben ja nur kurz stehen. Aber im Notfall kommt es auf Sekunden an!“
Der Kindergarten im Wartburgweg wurde ausgewählt, weil dort der Zufahrtsweg besonders eng ist und tatsächlich wurden in den zehn Minuten, in denen man auf die Feuerwehr wartete, vier Fahrzeuge beobachtet, die im absoluten Halteverbot parkten.
Nicht nur das Anfahren und Ausrollen der Wasserschläuche wurden bei der Übung trainiert, die Einsatzkräfte übten auch die Rettung einer Person aus dem ersten Stock mit Hilfe einer Drehleiter. Vom Schulhof aus sahen die Kinder, wie das Feuerwehrfahrzeug vorfuhr, die Drehleiter ausgefahren wurde und Bernhard Hölzle, Leiter des Amts für Kindertageseinrichtungen, der sich als „Versuchskaninchen“ zur Verfügung stellte, durch ein Fenster aus dem ersten Stock "gerettet" wurde.
Ein großes Lob gab es von den Leiterinnen der Kindertageseinrichtung, Carolin Decker-Kühne und Nadine Michel. Die Evakuierung der fast 250 Kinder habe hervorragend geklappt, was nicht zuletzt daran gelegen hat, dass die Kinder im Vorfeld schon für einen möglichen Brandfall geübt hatten. Die Eltern wurden zwar in einem Elternbrief über eine anstehende Feuerwehrübung informiert, das konkrete Datum wurde aber nicht genannt.
Bei der Nachbesprechung mit Feuerwehr, KiTa und Stadtverwaltung, wurde eine Kombination aus Rutsche und Treppe an der Rückseite des Gebäudes angeregt, um eine schnellere Rettung zu ermöglichen. Auch wenn die Übung mit Löschangriff und Drehleiterrettung nahezu reibungslos verlief, gab es Probleme bei der Zufahrt zum Schulhof. Wegen eines parkenden Fahrzeugs musste das Feuerwehrfahrzeug rückwärts einfahren.
Oberbürgermeister Manfred Schilder dankte zum Abschluss den Einsatzkräften und betonte: „Wir hoffen alle, dass es nie zu einem Brand kommt. Aber im Notfall müssen wir optimal vorbereitet sein.“