In der Zentrale des neuen Blockheizkraftwerks, von links: Ralf Schmid, Landrat Alex Eder, Staatsminister Klaus Holetschek, Andreas Müller, Landtags-Vizepräsident Alexander Hold, Hubert Aiwanger. Foto: Wolfgang Radeck
Memmingen (sg). Der Flughafen Memmingen ist auf dem Weg zu einem klimaneutralen Airport. Nun wurde bei einem Besuch von Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger das neue Biogas Blockheizkraftwerk offiziell in Betrieb genommen. In dem Projekt „Green Airport Memmingen“ ist dies ein Meilenstein.
„In dieser Größenordnung einen Flughafen und einen Biogasbauer zusammenzubringen, das gibt es nicht so oft“, so Andreas Müller, Geschäftsführer Airport Energiemanagement GmbH. Das neue Blockheizkraftwerk (BHKW) am Green Airport ist direkt über eine rund fünf Kilometer lange Leitung mit der Biogasanlage Bitzer im nahen Hawangen verbunden und dient sowohl der Strom- wie der Wärmeerzeugung. Das BHKW werde flexibel betrieben und erzeuge nur dann Strom, wenn er benötigt werde, so Müller. Die entstehende Wärme gehe stets komplett ins Fernwärmenetz oder in die Pufferspeicher mit einem Volumen von 300.000 Litern. „Das Biogas wird hier wie überall verstromt, die Wärme kann aber im Gegensatz zu den dezentral gelegenen Biogas-Anlagen nahezu komplett im Fernwärmenetz genutzt werden,“ erläutert Peter Waizenegger, Vorstand der e-con AG. Über das Fernwärmenetz werden neben den Flughafen-Gebäuden auch nahezu alle angrenzenden Industrie- und Gewerbebetriebe versorgt.
Klimaneutral bis 2030
„Green Airport Memmingen“ heißt das Projekt mit dem Ziel, den Flughafen Memmingen bis zum Jahr 2030 klimaneutral betreiben zu können. „Wir haben noch einiges vor“, erklärte Müller. Eine öffentliche Wasserstofftankstelle für Nutzfahrzeuge und PKW ist bereits für 2024 geplant. Nicht zuletzt deshalb wurde die Airport Energiemanagement GmbH im letzten Jahr in das Wasserstoffbündnis Bayern aufgenommen, welches 2019 von Wirtschaftsminister Aiwanger ins Leben gerufen wurde. Für Flughafen-Geschäftsführer Ralf Schmid, stellt das BHKW einen Meilenstein auf dem Weg zum klimaneutralen Airport dar. „Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das wir als erster deutscher Verkehrsflughafen bis 2030 erreichen wollen“, betonte er. „Aber es ist zu schaffen.“
Auf dem richtigen Weg
„Hier sind Sie auf dem völlig richtigen Weg“, lobte Aiwanger das „Bekenntnis zu erneuerbaren Energieträgern aus der Heimat“. Er befürwortet sowohl das BHKW – das er offiziell und erfolgreich in Betrieb nahm - als auch die Planung einer Wasserstofftankstelle. Wasserstoff sei die einzige Energieform, mit der erneuerbare Energien weltweit transportiert werden können, so Aiwanger. „Mit ihrem Allgäu Airport sind Sie als Leuchtturm unterwegs. Ich begrüße es ausdrücklich, dass der Allgäu Airport in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit so vorbildlich plant und so couragiert umsetzt. Somit startet der Airport voll durch und hebt die großen Potenziale, die Flughäfen und das Fliegen der Zukunft bereithalten.“