Memmingen (mg). Namika, zu deutsch "die Schreiberin", schreibt alle ihre Lieder selber. Die Zutaten entnimmt die gebürtige Frankfurterin verschiedenen Genres vom Pop über Soul, HipHop, orientalischer Musik und Rap - gewürzt hier und da mit einem schlagerverdächtigen „Nananana". Nun trat die Newcomerin im gut besuchten Kaminwerk auf.
Dass sie so viel Erfolg hat, hätte sich die 24-jährige Deutsch-Marokkanerin noch vor einem Jahr wohl kaum vorstellen können. Seit Anfang August ihre Debütsingle "Lieblingsmensch" veröffentlicht wurde, startet Namika, die mit bürgerlichem Namen Hanan Hamdi heißt, voll durch. Bereits über 200.000 mal verkaufte sich die Single, und erreichte in kürzester Zeit Platin-Status.
Refrains gehen ins Ohr
Prall gefüllt war das Kaminwerk beim Konzert von NamikaZum Auftakt ihrer Lieblingsmenschtour stellte die Künstlerin den 600 Zuhörern im Kaminwerk ihr Debütalbum "Nador" vor. Mit dem Titelsong, nach der gleichnamigen marokkanischen Küstenstadt benannt, spürt sie ihren Wurzeln nach und beschreibt auch ihre innere Zerrissenheit. Nachdenklich stimmt der Song "Wenn sie kommen" über das Schicksal eines Straßenkindes in einer Touristenstadt. Die meisten Songs jedoch verbreiten gute Laune und handeln vom Alltag in Deutschland. Namikas angenehme Stimme trägt das Publikum gut durch das Konzert. Auch wenn den gerappten Passagen manchmal die richtige Power fehlt - die Refrains gehen dafür umso mehr ins Ohr.
"Bei dir kann ich 'ich' sein"
Zu guter Letzt dann das Lied, auf welches das junge, meist weibliche Publikum gewartet hat. In einer Hand das Mikrofon, den anderen Arm im Scheibenwischermodus hoch über ihrem Kopf, winkt Namika der Menge im Kaminwerk entgegen, die mitsingt: „Hallo Lieblingsmensch, ein Riesenkompliment dafür, dass du mich so gut kennst. Bei dir kann ich 'ich' sein, verträumt und verrückt sein."
Während der rund 80-minütigen Show wurden so gut wie alle Songs des Debütalbums gespielt. Es dürfte also kaum einen Fan gegeben haben, der sein Lieblingslied vermisst hat, und unzufrieden nach Hause ging.